1 - Seoul mit Dongdaemun-Markt und Myeongdong
Die südkoreanische Millionenmetropole ist die Hauptstadt des Landes und damit wichtigstes Kultur-, Macht- und Wirtschaftszentrum. Die Kernstadt fasst ungefähr 10 Mio. Einwohner, wobei der gesamte Ballungsraum ungefähr 23 Mio. Einwohner einschließt. Damit ist die Metropolregion Seoul nach Tokio-Yokohama die zweitgrößte der Welt. Sie gliedert sich in 25 Bezirke mit hunderten verschiedenen Stadtvierteln. Seoul wuchs infolge des engagierten Wiederaufbaus nach dem Koreakrieg äußerst rasch und entwickelte sich zu der Weltmetropole, wie man sie heute kennt. Junge Leute werden vorwiegend durch die vielfältigen Sport- und Bildungseinrichtungen in die Stadt gezogen. Die Stadt besitzt weit über 10.000 Freizeit- und Sportanlagen und knapp 40 Hochschulen mit der Staatlichen Universität Seoul an der Spitze.d
Zu den sehenswerten Anlaufpunkten in Seoul gehören unter anderem das Koreanische Nationalmuseum sowie Volksmuseum, der N Seoul Tower, der Vergnügungspark Lotte World, der Jongmyo-Ahnenschrein und die fünf Palastanlagen aus der Joseon-Dynastie, wobei der Gyeongbokgung-Palast der Herausragendste ist.
Einst besaß die Stadt vier große Stadttore, von welchen noch drei existieren. Das "große Osttor" Dongdaemun ist eines von ihnen, befindet sich jedoch aufgrund des immensen Wachstums Seouls inzwischen im Zentrum und nicht mehr im Osten der Stadt. In seiner Nähe liegt der Dongdaemun-Markt mit 26 Einkaufszentren, 30.000 Spezialläden und 50.000 Produzenten. Man erhält dort alles von Stoffen und Kleidung über Haushaltsgestände und Elektronik bis zu Lebensmitteln. Da die Hersteller ihre Waren selbst verkaufen, sind sie oftmals günstiger als andernorts. Ein Schnäppchenparadies, das von Mittags bis tief in die Nacht geöffnet hat.
Das junge Seoul kauft im Stadtviertel Myeongdong, welcher zu den aufregendsten Einkaufsmöglichkeiten des Landes gehört. Viele Einkaufszentren wie Avatar und Migliore und Restaurants haben hier einen edlen Platz gefunden. Während auf der Hauptstraße teurere Ware verkauft wird, erhält man in den Seitengassen oft Raritäten und Kleinodien. Besonders Fashion und Kosmetik findet man hier zuhauf und selbst wer nicht kauft, kann sich an den bunten Straßenzügen nicht satt sehen.
2 – Gyeongbokgung-Palast
Der Gyeongbokgung Palast wurde zu Beginn der Joseon-Dynastie (1392-1910) im Jahr 1395 als Hauptpalast für die damalige Königsfamilie unter König Taejo erbaut. Er ist der ausgedehnteste und prachtvollste der noch fünf bestehenden Joseon-Paläste und liegt im nördlichen Zentrum der Weltmetropole Seoul. Bis zu seiner Zerstörung im Imjin-Krieg 1592 war er Residenzsitz des damaligen Königs. Erst fast 300 Jahre später wurde er von Prinzregent Gojong neu errichtet.
Der Palast gehört aufgrund seines Alters und seiner Größe zu den herausragendsten Sehenswürdigkeiten Seouls. Der Palastkomplex beinhaltet neben seiner einzigartigen Architektur viele weitere Prachtstücke wie etwa die Thronhalle Geunjeongjeon, die Unterkünfte der Königsfamilie, das Nationale Folkloremuseum, mehrere Pavillons und viele gepflegte Gartenanlagen.
In der Thronhalle Geunjeongjeon, fanden die täglichen Audienzen des Königs mit Verhandlungen und Anhörungen statt. Die beiden Gebäude Jagyeongjeon und Gyotaejeon waren die Wohn- und Schlafgemächer der Königin und der Königinmutter. Besonders das Jagyeongjeon ist berühmt und sticht mit seiner üppigen Blumenpracht besonders hervor. Im Haupthof gibt es drei parallele Wege von denen der Mittlere allein dem König vorbehalten war und die beiden Äußeren für den Hofstaat. Weiterhin erwähnenswert sind die Bibliothek (Sujeongjeon) und die persönlichen Arbeitsräume (Sajeongjeon) des Königs.
Ein Hauptanlaufpunkt innerhalb des Komplexes ist das bereits erwähnte Folkloremuseum. Das Museum stellt den Weg der Koreaner von der antiken Zeit bis hin zur Joseon-Dynastie dar. Ausgestellt sind antike Alltagsgegenstände, bewundernswerte Kunstobjekte und rituelle Gegenstände. Angrenzend an den Komplex befindet sich das sogenannte Blaue Haus (Cheong Wa Dae), welches den Sitz des Präsidenten der Republik Südkorea beherbergt. Erst seit 1998 werden hier öffentliche Führungen für Touristen angeboten.
Entlang der ausgedehnten Samcheongdonggil Straße im Osten des Palastkomplexes gelegen, haben sich viele Galerien etabliert, dazu gehören unter anderem das Kumho-Kunstmuseum, die Hyundai-Galerie oder auch das Artsonje-Center. Darüber hinaus gibt es viele Cafés und Restaurants und weitere Kunstgewerbegeschäfte.
3 – Haeinsa-Tempel mit Tripitaka Koreana
Ebenfalls zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört der im Jahre 802 errichtete Haeinsa-Tempel. In diesem, auf dem Gaya-Berg gebauten, Tempel befinden sich die berühmten Drucktafeln „Tripitaka Koreana“, die aus dem 13. Jahrhundert stammen. Dabei handelt es sich um die größte erhaltene Sammlung buddhistischer Schriften auf der Welt. Über einen Zeitraum von fast 20 Jahren schnitzten über 200 Mönche die Tripitaka in rund 80.000 Holztafeln, um sich vor dem Bösen, insbesondere einer Invasion mongolischer Krieger zu schützen.
Die Holztafeln sind in einem separaten Gebäude namens Janggyeong Panjeon aufgestellt. Dieses Gebäude ist rundum offen, um eine übermäßige Bildung von Feuchtigkeit auf den Holztafeln zu verhindern. Überraschend ist die Tatsache, dass die Tafeln mit chinesischen Schriftzeichen beschrieben sind, das liegt jedoch daran, dass das koreanische Alphabet erst im 15. Jahrhundert entwickelt wurde und für religiöse Texte auch dann noch prinzipiell die als intellektueller geltenden chinesischen Schriftzeichen verwendet wurden.
Der Name des Tempels leitet sich aus dem Garlandsutra ab und bedeutet "die von Buddha erleuchtete Welt". Der Tempelkomplex erfuhr im Laufe der Jahrhunderte bis ins frühe 20. Jahrhunderte aufgrund einiger Brände mehrfache Rekonstruktionen. Das Zentralgebäude, die Hauptgebetshalle, wird Daejeokgwangjeon genannt. Sie ist interessanterweise dem Vairocana (Verkörperung des buddhistischen Konzepts der Leere) gewidmet, nicht wie sonst in koreanischen Tempeln üblich dem Shakyamuni (erster Buddha, auf dessen Lehren der Buddhismus aufbaut).
Neben der Hauptattraktion der Holztafeln befinden sich auf dem Tempelgebiet noch eine dreistöckige Steinpagode, mehrere öffentliche Kulturdenkmäler und zahlreiche ausgestellte Kunstschätze.
4 - Jeju – das "Hawaii" Koreas
Jeju-Do ist sowohl Provinz als auch gleichzeitig größte Insel Südkoreas. Zur gesamten Provinz gehört jedoch eine Vielzahl an kleineren Inseln. Sie ist eine im Südwesten Südkoreas gelegene malerische, subtropische Vulkaninsel, weswegen oft Vergleiche zu dem US-amerikanischen Hawaii gezogen werden. Die Hauptstadt der Insel ist Jeju-si, eine Großstadt mit knapp 260.000 Einwohnern. Die Insel ist der ganze Stolz der Koreaner, da sie aufgrund ihrer wunderbaren Natur viele Touristen anzieht und damit das Land bereichert.
Bis heute gilt die Insel aufgrund später Erschließung vor etwa 100 Jahren als mystischer Ort, viele heidnische lokale Kulte mischen sich miteinander und besonders die Bräuche des Schamanismus werden hier noch immer praktiziert. Davor diente sie als kaum erschlossenes Exilgebiet für politisch Ausgestoßene und wurde erst 982 zu koreanischem Gebiet.
Die Insel ist aufgrund ihres günstigen Klimas für die Landwirtschaft von Bedeutung. Hauptexporte und -waren sind Tee und Orangen. Im späten 20. Jahrhundert hat sich der Tourismus jedoch immer stärker als Haupteinnahmequelle der Provinz herausgestellt. Neben der schönen Natur, bei der besonders die Vulkane und Lavahöhlen hervorzuheben sind, lässt sich auch hervorragend die Küste und das Meer schwimmend und tauchend erkunden. Die Insel ist 2007 nicht umsonst UNESCO Weltkulturerbe geworden.
Eine Besonderheit Jejus sind die Haenyo – ausschließlich weibliche Taucher, die an der Küste der Insel nach Meeresfrüchten suchen und damit schon seit Jahrhunderten zum Unterhalt ihrer Familien beitragen. Obwohl sie keine Sauerstoffflaschen nutzen, können sie bis zu vier Minuten unter Wasser bleiben und bis zu 20 Meter tief tauchen.
5 – Manjanggul-Lavahöhle auf Jeju
Auf der Insel Jeju gelegen befinden sich zahlreiche Lavahöhlensysteme zu denen die Höhle Manjanggul als eine der bekanntesten des Geomunoreum-System gehört. Lavahöhlen entstehen, wenn ein Lavafluss zunächst an der Oberfläche erstarrt, jedoch im Inneren flüssig und heiß bleibt. Der innere Kern fließt langsam weiter bis er versiegt. Zurück bleibt eine vulkanische Hohlröhre, die dann begehbar ist. Dies geschah auf Jeju vor etwa 300.000 Jahren. Die natürlichen Formationen unter Tage haben teilweise gigantische Ausmaße und einige Abschnitte der Höhle sind in verschieden farbiges Licht getaucht, um die Atmosphäre hervorzuheben. Ihre unglaubliche Länge von über 13 km macht die Manjanggul-Lavahöhle als längste Höhle ihrer Art zu etwas besonderem.
Aufgrund der Ausdehnung der Höhle dauert ein durchschnittlicher Trip in diese bizarre, aber anmutige Unterwelt gut zwei bis drei Stunden ehe man wieder Tageslicht und wärmere Temperaturen spüren kann. Die Höhle befindet sich an der Nordküste der Insel und ist über eine befestigte Treppe erreichbar. Ausmaße und Größe dieses Höhlensystems werden von keinem anderen übertroffen und sind nur mit regionalen Höhlen wie der komplexen Yongcheondonggul-Höhle vergleichbar.
6 - Gyeongju mit Bulguksa-Tempel
Ganz im Osten des Landes liegt die Provinz Gyeongsangbuk-do mit der Stadt Gyeongju am japanischen Meer. Die Provinz ist die wärmste Region Südkoreas, da sie von einem Gebirge umgeben ist und dadurch die Wärme in der Region gehalten wird.
Früher war Gyeongju Hauptstadt des Silla-Reichs (57 v.Chr. – 935), welches von hier aus im 7. bis 9. Jahrhundert große Teile der koreanischen Halbinsel beherrschte. Heutzutage ist sie ein beliebtes Touristenziel, da sie durch den Status der ehemaligen Hauptstadt einen unglaublich geschichtsträchtigen Hintergrund besitzt. Viele flache Berge und Naturgebiete laden zum Entdecken der Umgebung der Stadt ein.
Gyeongju ist Sitz von vielen bedeutenden UNESCO Weltkulturerbestätten, daher wird sie oft „Museum ohne Mauern“ genannt. Dazu zählen die Seokguram-Grotte, der Bulguksa-Tempel und der gesamte historische Kern der Stadt. Als man Anfang der 1920er Jahre erstmals die Königsgräber öffnete, stieß man auf viele Reichtümer, die im Nationalmuseum von Gyeongju zu sehen sind. Auch die Hügelgräber selbst kann man von innen besichtigen.
Aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds dürfen in Gyeongju keine Hochhäuser gebaut werden, wodurch sich die Stadt einen großen Teil ihrer ursprünglichen Identität bewahrt hat. Touristik und Finanzzentren finden sich außerhalb der Stadt im suburbanen Raum des Bomun-Resorts.
Nicht einmal knapp 20 km entfernt von der Großstadt Gyeongju befindet sich der buddhistische Bulguksa-Tempel. Die Anfänge dieses Meisterwerks buddhistischer Baukunst des Silla-Königreichs gehen auf das Jahr 528 als kleiner Gebetstempel zurück. Der prachtvolle Tempel in seiner heutigen Form wurde jedoch erst im Jahr 774 fertiggestellt. Er ist mit mehreren Treppenanlagen, zwei Steinpagoden, zwei vergoldete Buddhastatuen und einem Reliquienbehälter Lagerstätte von sieben Nationalschätzen Südkoreas. Über das Haupttor gelangt man auf einen großen Tempelhof, von hier erreicht man mehrere kleinere Tempel und Pagoden und die Treppenanlage zum Hauptgebäude (Daeungjeon).
7 – Hahoe-Volksdorf
Das Dorf Hahoe ist in ganz Südkorea für seine einzigartigen traditionellen Häuser bekannt. Darüber hinaus ist es Geburtsort vieler Gelehrter aus der Joseon-Dynastie (1392-1910) wie etwa des Premierministers Yu Seong-Ryong. In den Häusern leben seit Jahrhunderten die Mitglieder des Yu-Clans. Spätestens mit dem Besuch von Queen Elizabeth im Jahr 1999 erlangte das Dorf internationale Aufmerksamkeit. Am Fuß des Hwasan-Berges gelegen, verlieh der nahe Fluss Nakdong dem Dorf seinen Namen, der soviel heißt wie "von Wasser umgebenes Dorf".
Innerhalb des Dorfzentrums erblickt man große, ziegelbedachte Häuser wohlhabender Bewohner, die im Kontrast zu den strohbedeckten Hütten der Außenbezirke stehen. Die Besonderheit des Dorfes liegt in seiner Ursprünglichkeit. Alle Bewohner hier leben nach wie vor traditionell koreanisch wie ihre Vorfahren, daher betreiben viele Anwohner Ackerbau und Viehzucht. Mit dem Tourismus kamen aber auch Restaurants, Pensionen und Cafés hinzu. Besucher können hier vor allem traditionell koreanische Lebensweisen selbst erfahren, egal ob in den einfachen Verhältnissen einiger Bauernhöfe oder in behobeneren Pensionen, die den damaligen "Luxus" wiederspiegeln sollen.
Das Dorf ergibt in seiner Gesamtheit mit dem Flussverlauf, den alten Häusern, den Kieferwäldern, der Felswand Buyongdae und den Sandstränden ein malerisches Gesamtbild. Zur Felswand Buyongdae kann man übrigens als Besucher mit einem Boot gelangen, um von dort oben eine wunderbare Aussicht zu genießen. Wem das Dorf als Entdeckung nicht genug ist, kann noch weitere Sehenswürdigkeiten innerhalb des Dorfes bestaunen. Dazu gehören unter anderem der Tempel Bongjeongsa, der Pavillon Gwiraejeong, die Akademie Gosan Seowon und die Naherholungsgebiete Hakgasan und Gyemyeongsan. Im Sommer 2010 wurde das Dorf schließlich von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
8 - Demilitarisierte Zone
Die demilitarisierte Zone – oder kurz DMZ – ist der Landstrich, der die Halbinsel Korea in Nord- und Südkorea teilt. Nach dem 3 Jahre währenden Koreakrieg von 1950 wurde sie 1953 errichtet, um klare Grenzverhältnisse zu gewährleisten. Die Zone ist etwa 4 km breit und fast 250 km lang. Die aus Vertretern beider Seiten bestehende Waffenstillstandskommission verwaltet die Zone. Ein unangemeldetes Betreten der Zone ohne Genehmigung ist beiden Seiten verboten. Es werden mehrere Führungen an und entlang der Zone angeboten. Die Zone beginnt übrigens mit einem Stacheldrahtzaun, der sich über die gesamte Zonenlänge erstreckt. Um einen Überblick über das Gebiet, seine Natur und den Zustand dort zu gewinnen, müsste man jedoch mehrere Führungen unternehmen. Die meisten Touren führen Touristen mittels Bussen durch die Regionen entlang der Zone. Häufig dient die „Joint Security Area“ (Panmunjeom) als Startpunkt. Innerhalb dieser militärischen Siedlung können Interessierte Geschichte und Tagesablauf eines solchen Stützpunktes kennenlernen. Jenseits des bereits erwähnten Zauns scheint man fast eine andere Welt zu betreten, da man hier auf nahezu unberührte Natur trifft. Die Pflanzen wachsen dicht beieinander und es gibt seltene Tierarten zu bestaunen, da seit einem halben Jahrhundert kaum Menschen die Region jenseits des Zaunes betreten haben. Die Joint Security Area markiert mit ihrer Teilung in der Mitte die Ländergrenzen. Für innerkoreanische Gipfeltreffen werden die beiden Häuser "Peace House" und "Freedom House" genutzt. Zu beachten ist, dass die Touren stets im Voraus reserviert werden müssen.
Der Ort Panmunjeom, wurde nach 1953 als Hauptquartier der Waffenstillstandskommission festgelegt. Er ist seitdem immer wieder zentraler Verhandlungsort zwischen Nord- und Südkorea.
Des Weiteren befinden sich noch zwei kleinere Dörfer innerhalb der DMZ, die je einer Seite zugeordnet werden. Zum einen das Dorf Daeseong-dong, welches zuerst unter US-amerikanischer Kontrolle war und ein traditionelles koreanisches Dorf darstellt, nun aber von der südkoreanischen Regierung scharf kontrolliert wird. Die hier ansässigen Bewohner dürfen ihre Häuser nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr verlassen.
Zum anderen das Dorf Kijŏng-dong, in welchem sich überwiegend nordkoreanische Soldaten aufhalten. Früher wurde von dort über Lautsprecher nordkoreanische Propaganda verbreitet, wodurch es von der internationalen Bühne als Propaganda- und Vorzeigedorf wahrgenommen wird.
9 – Hwaseong-Festung in Suwon
Ende des 18. Jahrhunderts ließ König Jeongjo südlich vom heutigen Seoul in der Provinz Gyeonggi-do die Festung Hwaseong errichten. Im dreijährigen Koreakrieg wurde sie partiell zerstört, in den 1970er Jahren aber wieder restauriert und schließlich 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die Festung liegt etwas nördlich vom Zentrum der Stadt Suwon. Die Mauern der Festung erstrecken sich über eine Länge von fast 6 km.
König Jeongjo plante die Festung als Handelszentrum, nachdem er das Grab seines Vaters in die Gegend verlegen ließ. Um den politisch einflussreichen Klassen des Landes zu entgegnen, wollte er ein neues Machtzentrum aufbauen, das auch gegen militärische Angriffe geschützt war. In nur zweieinhalb Jahren wurde die Anlage mitsamt des Palastes und einer königlichen Bibliothek erbaut.
Die Festung wurde während der Besetzung durch Japan (1910 - 1945) teilweise zerstört. So wurde der Palast Haenggung aus politischen Gründen abgerissen und an dessen Stelle das Provinzkrankenhaus erbaut. Während des Koreakriegs kam es zu weiteren Beschädigungen, da die Millionenstadt Suwon als wichtiger strategischer Ort hart umkämpft war. Viele Teile der Stadt und der Festung lagen in Trümmern.
Bereits in den 1960er Jahren gab es Pläne der Regierung die Festung wieder aufzubauen. Die originalgetreue Rekonstruktion der Anlage dauerte von 1975 bis 1979. Der Palast wurde erst in den 1990er Jahren wieder erbaut. Die Festung besteht insgesamt aus 44 einzelnen Bauwerken, einer bis zu 7 Meter hohen Mauer und 4 Zugangstoren, um ein Ausschwärmen in alle Stadtrichtungen zu gewährleisten. Über 2000 Schießscharten innerhalb der beeindruckenden Mauern sollten eine effektive Verteidigung gewährleisten.
10 - Busan mit Nampodong-Straße und Jagalchi-Fischmarkt
Die Millionenmetropole Busan ist direkt nach der Hauptstadt Seoul die zweitgrößte Stadt des Landes und befindet sich im Südosten an der Küste des japanischen Meeres bzw. aus koreanischer Sicht Ostmeeres. Eigentlich gehört sie zur Provinz Gyeongsangnam-do ist aber seit dem Jahr 1963 verwaltungstechnisch eine eigene Stadtprovinz. Die Stadt kann archäologisch auf eine 6.000 jährige Geschichte zurückblicken, denn bereits zu dieser Zeit gab es hier nachweislich menschliche Siedlungen.
Heutzutage gehört sie zu den Top-Städten im Industrie- und Handelssektor und zieht zehntausende Touristen in ihren Bann. Besonders Fruchtexporte, Gummiindustrie, Elektroindustrie, Pharmazie, Holzindustrie und Tourismus florieren. Die Stadt als Bildungs- und Industriezentrum ist mit der Universität Busan im Norden der Metropole Sitz einer der größten modernsten Universitäten des Landes.
Die Straße Nampo-dong ist das Theaterviertel Busans mit unzähligen Kinos und Theatern. Hier finden die alljährlichen Filmfestspiele statt. Besonders dann sind die Straßen und Gassen hier stark gefüllt und voller Leben. In die Fußwege eingelassen findet man die Hand- und Fußabdrücke der Gewinner. Außerdem gibt es viele Einkaufsviertel mit schicken Restaurants und Arkaden.
Für Entdecker befindet sich in Hafennähe der bekannte Jalgalchi-Markt, dessen Charme von engen Gassen und tausenden Ständen ausgemacht wird. Er entstand nach Ende des Koreakriegs und ist der größte Fischmarkt des Landes. Er wird nahezu ausschließlich von Frauen betrieben, die „Jagalchi-Ajumma“ (Marktfrauen von Jagalchi) genannt werden. Der Markt ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Besucher und Gourmets können hier fangfrische Meeresfrüchte und Fische erwerben und genießen. Jedes Jahr im Oktober findet außerdem das "Jagalchi Cultural Tourism Festival" statt.
Wem dieser Markt noch nicht genug ist, wird im größten Kaufhaus der Welt schlicht umgeworfen. In der Kernstadt Busans befindet sich das Stadtkaufhaus "Shinsegae Centum City", welches sogar im Guiness Buch der Weltrekorde steht.